Interim Lösungen in der Lebensmittelindustrie
Unser Geschäftsführer, Thomas Schulz, hat in seiner Rolle als Fachgruppenleiter der Fachgruppe Food der DDIM ein Interview zu Interim Management Lösungen in der Lebensmittelindustrie geführt.
Lesen Sie entweder auf der Website der DDIM oder gleich hier gern das gesamte Interview:
Inés Carrasco: Wie entwickelt sich der Einsatz von Interim Managern in Ihrem Fachbereich Food?
Thomas Schulz: Sehr gut. Die Nachfrage ist konsequent steigend. Das liegt sicher auch daran, dass die Lebensmittelindustrie eine der größten Branchen in Deutschland mit außerordentlich vielen Beschäftigten und teilweise sehr komplexen Prozessen ist. Der Bedarf an Spezialisten wächst stetig. Für Interim Manager gibt es hier viele Möglichkeiten eingesetzt zu werden.
Inés Carrasco: Welche Branchen fallen eigentlich in den Bereich Food?
Thomas Schulz: Wir von der Fachgruppe verstehen den Begriff „Food-Industrie“ sehr weit. Hier ist von der Schraube bis ins Regal alles umfasst, das heißt die gesamte Wertschöpfungskette vom Anlagenbau bis zum Handel. Da gehören also genauso die Produzenten, Logistiker und die Händler dazu.
Inés Carrasco: Welche Ursachen gibt es für die steigende Nachfrage in der Food-Branche?
Thomas Schulz: Interim Management in der Food-Industrie ist noch relatives Neuland, auch weil es in diesem Bereich viele KMUs gibt. Diese, meist familiengeführten, Unternehmen scheuen sich oft davor, Geld für Interim Manager auszugeben. Die Kenntnis darüber, wie Interim-Management geht, ist noch nicht so weit verbreitet. Wir haben da einen großen Beratungsbedarf. Die Unternehmen, meist solche mit einer Mitarbeiterzahl zwischen 300 und 1.500, sehen aber verstärkt die Chancen, haben Mut und die nötigen finanziellen Ressourcen für den Einsatz von Interim Managern.
Inés Carrasco: Welche Rolle spielt der Fachkräftemangel, also ihn Ihrem Fall der Mangel an Spezialisten aus der Food-Industrie, für eine verstärkte Nachfrage in diesem Bereich?
Thomas Schulz: Es liegt weniger daran, dass es insgesamt zu wenige Fach- und Führungskräfte gäbe. Klar, der Trend der Verknappung ist zweifellos da, aber hinzukommt, dass manche Unternehmen aus unserer Industrie von manchen Führungskräften nicht als so „sexy“ wahrgenommen werden, wie sie es tatsächlich sind. Weil sie entweder zu klein, oder zu abgelegen sind. Oder die Menschen nicht wirklich dauerhaft auf dem Land bei einem kleinen Hidden Champion arbeiten wollen. Wobei das oft viel interessanter ist und es bessere Entwicklungschancen gibt! Das weiß ich aus meiner eigenen Erfahrung als Personaldirektor in der Bayerischen Milchindustrie. Aber weil perspektivisch noch viel Arbeit im Employer Branding zu tun ist, ist es eben so, dass zuweilen nicht kurzfristig die richtigen Top Manager für eine unmittelbar zu lösende Aufgabe im Kundenunternehmen verfügbar sind. Da kommt dann das Interim Management zum Zuge, das in solchen Mandaten eine spannende Herausforderung sieht und die schnelle und zugleich nachhaltige Lösung bringen kann.
Inés Carrasco: Wie kann man dem deutschen Mittelstand verstärkt die Vorteile von Interim Management verdeutlichen?
Thomas Schulz: Ganz einfach: Durch gute Arbeit von Fachleuten und Spezialisten mit Fokus auf die Foodindustrie. Und genau das beweisen die Mitglieder der Fachgruppe immer wieder in ihren Mandanten. Entweder die Manager selbst, oder die von meinem Unternehmen vermittelten Interim Spezialisten. Übrigens, das ist wichtig: Es ist täglich Brot meiner Arbeit, unseren Kundenunternehmen die Bandbreite von Interim Lösungen näherzubringen, manche unserer Kunden haben über uns erstmalig Interim Manager beauftragt und waren super zufrieden mit den Ergebnissen. Das ist klasse und gut für den Interim Markt insgesamt.
Inés Carrasco: Spielt die digitale Transformation eine große Rolle im Bereich Food?
Thomas Schulz: Ja und Nein. Die meisten Marktteilnehmer sind noch verunsichert, weil nicht ganz klar ist, was die Digitalisierung wirklich bedeutet. Für die einen sind EDI-Lösungen schon Digitalisierung, für die anderen erst das Drucken von Lebensmitteln im 3 D Drucker.
Die mittelständische Food-Industrie hat meines Erachtens noch ein gerüttelt Maß an Nachholbedarf, wenn man mal von ein paar innovativen Startups absieht, die all ihre Prozesse und Kanäle digitalisiert haben.