Politik – Köpfe – Unternehmer
Zwei Stiftungen (Naumann und Konrad Adenauer) hatten heute zur Mittelstands- und Wirtschaftsvereinigung nach Langenfeld geladen.
Ein gutes Format mit viel Lerneffekt, im Programm waren u.a. Frau Prof. Dr. Ursula Nothelle-Wildfeuer (Digitalisierung und der Mensch) und Catharina Bruns (Work is not a job). Netzwerken inklusive.
Was wir bei Frau Prof. Nothelle-Wildfeuer u.a. gelernt haben und hier natürlich nur in Schlagworten wiedergegeben werden kann: Kurztexte schreiben ist das neue Reden; Tüten tragen war gestern, heute sind wir Online-Shopper; wer im Internet nicht vorkommt existiert nicht; Internet für alle ist die neue Bildungsoffensive.
Hierüber könnte schon Stunden gesprochen werden, aber viel spannender ist die Haltung der Sozialethikerin aus der Theologischen Fakultät zu dem Themenkomplex Digital und Arbeit. Die Digitalisierung erleichtert auf der einen Seite die Arbeit (Routine, Arbeitszeit, Mobilität, Umweltschutz und Integration sind positive Seiten insofern, weil die Arbeitszeit freier wird, Routinearbeiten der Algorithmus erledigt, ich zu Hause arbeiten kann und nicht die Straßen verstopfe und Menschen mit Behinderung barrierefrei am Rechner sitzen können). Auf der anderen Seite gefährdet die Digitalisierung unstreitig das Arbeiten (Menschen werden verdrängt, Millionen Jobs fallen weg und es stellt sich die Frage, ob wir das Ende der Arbeitsgesellschaft erreicht haben, denn die Verlagerung in die Cloud birgt natürlich das Risiko einer neuen Generation von „digital slaves“).
Viel Raum zum Denken. Viel Raum, um sich zu stellen. Viel Raum, um neue Antworten auf eigentlich alte Fragen zu finden.
Was wir bei Frau Bruns u.a. gelernt haben und was auch an Frau Prof. Nothelle-Wildfeuer anschließt: Lasst uns bei der Wirklichkeit bleiben und nicht in den Schlagworten wie „Agile, Scrum, New Work“ verharren. New Work ist doch oft nur New Office. „Work is not a job“. Das als Schlüsselsatz von Frau Bruns. Lasst uns wie Erwachsene arbeiten.
Das heißt: Lasst uns vom Müssen zum Wollen kommen, vom Abarbeiten zum Entwickeln und von der Kontrolle zum Vertrauen. Vom Umbruch zum Aufbruch. Entrepreneurship. Wirkliches Entrepreneurship. Denn – seien wir ehrlich – alle erfolgreichen Geschäftsmodelle der letzten Zeit und wahrscheinlich auch der Zukunft haben damit zu tun, wie ich den Menschen das Leben leichter machen kann. Soweit Frau Bruns.
Und zum Abschluss ein Appell zum Entrepreneurship, den ich woanders gehört habe: Eine Unterscheidung des Unternehmers vom Angestellten könnte sein, dass der Unternehmer etwas unternimmt und sich nicht anstellt. Steile These, aber man kann ja mal darüber nachdenken…..
Und was hat all das mit Interim Management zu tun? Nun, es geht um Arbeit. Und um die neue Welt.
Bei beidem sind Interim Manager essentiell gefragt.